
Das Hügelgrab (Großsteingrab) auf der Halbinsel Gnitz liegt am alten Kirchsteig von Lütow zur Kirche Netzelkow und ist ein schönes Ausflugsziel mit viel Mystik. Auf der Insel Usedom (Mecklenburg-Vorpommern) ist die Grabanlage mit eine, der am besten erhaltenen Großsteingräber.
Inhaltsverzeichnis
Wo ist das Großsteingrab?
Das Großsteingrab liegt gut versteckt im Wald inmitten der Natur und ist kaum zu finden. Hat man die alte Grabstätte aus der Jungsteinzeit gefunden bietet sich eine Faszination und ein mystisches Ambiente. In der Megalithanlage haben vor tausenden Jahren Menschen Ihre Toten bestatten lassen. Mit zentnerschweren Steinen haben sie Ihren Angehörigen eine ewige Ruhestätte geschaffen.
[asa2]3656034699[/asa2]Geschichte & Hünengrab
Die Menschen haben Anfang des 4. Jahrtausends v. Chr. Ihre traditionellen Lebensweisen als Jäger, Fischer und Sammler aufgegeben und sind sesshaft geworden. In zunehmendem Maße betrieben die Menschen Viehhaltung und Ackerbau bis Sie anfingen Großsteingräber zu errichten. Die Anlage wurde um 3000 vor Chr. von Menschen der Trichterbecherkultur errichtet. Das Grab konnte man durch einen Gang aus Steinplatten von Osten her betreten. Eine mächtige Buche die schon etwa 350 Jahre alt ist steht inmitten der Grabanlage.
Der Name Hünengrab ist volkstümlich, weil man einmal dachte, dass Hünen, große Riesen, bestattet wurden.
Grab 1 (Ganggrab / Typ Holsteiner Kammer)
Das Grab 1 war ein Ganggrab vom Typ Holsteiner Kammer, es besitzt ein leicht trapezförmiges, Nord-Süd orientiertes Hünenbett. 1936 nahm man Untersuchungen an der steinzeitlichen Anlage vor. Bei den Ausgrabungen wurden zahlreiche Entdeckungen gemacht. Es wurden mehr als 20 Keramikgefäße, 11 Flintbeile, 10 Flintmeißel, 110 Flintklingen und Bernsteinschmuck gefunden. Die Funde aus den Gräbern befanden sich zunächst im Landesmuseum Stettin. Heute kann man sie im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald anschauen. Das unvollständige Hünenbett sowie die teilweise Tragsteine der Grabkammer von dem Grab sind noch vorhanden. Die Decksteine fehlen völlig. (Bild oben)

Die zerstörten Gräber 2/3
Im Jahre 1860 wurden zwei große Hünengräber bei Lütow gesprengt. Die Gräber waren bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts noch gut erhalten. Mit den Steinen der Gräber wurden nach der Sprengung Häuser gebaut.
Grab 4 (Hügelschüttung mit Grabkammer)
Das 4. Grab besitzt eine Hügelschüttung mit einer kleinen Grabkammer, bei der es sich wahrscheinlich um einen erweiterten Dolmen handelt. Bei Dolmen handelt es sich um aus großen, unbehauenen oder behauenen Steinblöcken ein errichtetes Bauwerk, das oft als Grabstätte diente. Dieses besteht aus drei aufrecht stehenden Tragsteinen, auf denen sich eine oder mehrere Deckplatten befinden. Die Kammer misst eine Länge von 2,2 Metern, eine Breite von 1,6 Metern und hat eine Höhe von 1 Meter.
Wer schon einmal andere Hünengräber bestaunen durfte und gesehen hat welche gewaltigen Steine ohne Maschinen verbaut wurden, kann nur erahnen, wie mühsam der Bau damals gewesen sein muss. Sehr viele Hügelgräber kann man sich auch auf der Ostseeinsel Rügen anschauen.
Weitere Gräber auf Usedom
Siehe auch: Hünengräber auf der Insel Rügen