Peenemünde (Mecklenburg-Vorpommern) ist eine sehr große Gemeinde auf der wunderschönen Ostseeinsel Usedom. Der Heimathafen der MS Adler Mönchgut, die im Sommer zwischen Rügen und Usedom verkehrt, befindet sich ebenso in Peenemünde wie ein Flugplatz, von dem aus Rundflüge über die Insel Usedom starten.
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DatenschutzhinweisInhaltsverzeichnis
Geschichte von Peenemünde
Goldfunde Anfang des 20. Jahrhunderts weisen darauf hin, dass die Umgebung von Peenemünde bereits zur Wikingerzeit, also vor mehr als 1.000 Jahren bereits besiedelt wurde. Peenemünde taucht im Jahre 1282 in einer Urkunde auf, in der Peenemünde durch Herzog Bogislaw IV. an die Stadt Wolgast geschenkt wurde. Der Dreißigjährige Krieg im 17. Jahrhundert brachte 15.000 Mann starke Streitkräfte des schwedischen Königs in die Umgebung, die das gesamte Odermündungsgebiet besetzten. Nach verheerenden Sturmhochwassern in den Jahren 1872, 1904 und 1913 begann 1927 der Deichbau.
Was ist das besondere an Peenemünde ?
1936 erwarb die Wehrmacht den gesamten Norden der Insel Usedom von Karlshagen bis zum sog. Peenemünder Haken, bis auf 5 Einwohner, die als Zivilbeschäftigte für die Wehrmacht tätig waren, musste alle Einwohner das Gebiet verlassen.
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DatenschutzhinweisPeenemünde ist der „Geburtsort“ der V2- Rakete im großen ehemaligen Forschungskomplex. In dieser abgelegenen Ecke von Deutschlands auf der Ostseeinsel Usedom wurden unter dem Raketenwissenschaftler Wernher von Braun bedeutende wissenschaftliche und technologische Durchbrüche erzielt. Seine A4-Rakete (= V2 ) war das erste Objekt in der Geschichte, das in den Weltraum geschossen wurde – sie bildete später die Grundlage für die nachfolgenden Weltraumprogramme sowohl der UdSSR als auch der USA, wobei das bekannteste offensichtlich das Apollo-Mondlandung Programm war.
- Lukic, Katja (Autor)
Wie die meisten Raketen Entwicklungen war auch die allererste in Peenemünde in erster Linie für den militärischen Einsatz als Rakete geplant. Die V2 sollte einen 1-Tonnen-Sprengkopf in feindliches Gebiet tragen.
Von der SS als V2 (für „Vergeltungswaffe“) genannt, wurden diese Raketen zum Beispiel von Pas de Calais in Richtung London und andere Städte abgefeuert. Da sie hoffnungslos ungenau waren, wurden sie als bloße Terror Waffen eingesetzt – etwa 8000 Zivilisten kamen durch sie ums Leben, insbesondere in Großbritannien.
In Peenemünde selbst wurden ebenfalls Zwangsarbeiter eingesetzt. Als Peenemünde ab Sommer 1943 von den Alliierten bombardiert wurde (der Grund für die spätere Verlagerung der Produktion in den Untergrund), war es zusätzlich tragisch, dass das Lager der Zwangsarbeiter zuerst getroffen wurde. Ein kleines Denkmal im nahe gelegenen Karlshagen erinnert an die Opfer des Konzentrationslagers in Peenemünde, vom Lager selbst ist heute kaum noch etwas übrig.
Das tödliche Erbe von Peenemünde und die Produktionsbedingungen der V2 und der Einsatz als Terrorwaffe haben die neu entstehenden Supermächte natürlich nicht davon abgehalten, die deutschen Wissenschaftler für ihre eigenen Zwecke einzusetzen. Ganz im Gegenteil. Die Deutschen waren sich sogar bewusst, welche Vermögenswerte sie für ihre Entführer sein würden, und so suchten von Braun und seine Kollegen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs aktiv nach einer Gefangennahme durch die Amerikaner .
Der Test Komplex in Peenemünde wurde von der Roten Armee übernommen und einige Jahre von der sowjetischen Marine und Luftwaffe genutzt, bevor er dem Militär der DDR (NVA) übergeben wurde. Erst nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch des Ostblocks, zusammen mit dem Militärbündnis des Warschauer Pakts, wurde Peenemünde Stück für Stück der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und immer mehr davon für den Tourismus entwickelt. Es gibt immer noch große Gebiete, die unzugänglich bleiben, und vieles ist bis auf sehr schwache Spuren verschwunden. Aber diese Teile, die für Touristen übrig geblieben sind, machen die Reise nach Peenemünde immer noch zu einem Erlebnis der besonderen Art.
Die Geschichte der HVA Peenemünde mit Informationen zur deutschen Raketenentwicklung wird im Historisch-Technischen Museum in Peenemünde ausgestellt.
Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten
Das Historisch-Technische Museum ist, wie oben bereits erwähnt, ein sehr guter Anlaufpunkt um mehr über die Geschichte und Entwicklung Peenemündes zu erfahren. In zahlreichen Sonder-Ausstellungen erfahren die Besucher hier wissenswertes über Raumfahrt, Raketenstarts und die Wehrmacht zu dieser Zeit. Das Spielzeugmuseum in Peenemünde ist für Kinder und Erwachsene gleichermaßen ein tolles Ausflugsziel. Ein Märchenhof (für Erwachsene und Kinder) mit großen Figuren, Werbefiguren aus DDR-Zeiten, ein Trickfilmkino sowie weitere Highlights finden auf der großen Ausstellungsfläche Platz. Insgesamt werden hier Spielzeuge aus drei Jahrhunderten gezeigt, ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall!
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