Das Naturschutzgebiet und Vogelschutzreservoir der Graswarder findet man in der Nähe von Heiligenhafen in Schleswig-Holstein. Seit 1954 wurde der Graswarder, der ursprünglich eine Insel war, mit der Halbinsel Steinwarder verbunden. Man konnte den Graswarder damals nur über eine Holzbrücke vom Fischereihafen aus erreichen. Das Gebiet direkt am weißen Ostseestrand ist ca. 230 ha groß, umgeben von hohen Strandwällen, Dünen und einer bewachsenen Salzwiese. Unmittelbar daran grenzen die Wattflächen der Ostsee an. Die Insel gilt als Geheimtipp an der Ostseeküste und bietet ein einzigartiges Naturerlebnis.
- Dürkop, Klaus (Autor)
Es gibt einen Aussichtsturm mit einer Höhe von 14 Metern (bei einer Führung kann man diesen auch besteigen). Der Eintritt ist für NABU-Mitglieder frei, ansonsten freut man sich über eine kleine Spende. Am Strand befinden sich einige historische Bauten, aus Fachwerk oder aus Holz, diese werden zum Teil für den Tourismus genutzt. Strandvillen, die sich jedoch in Privatbesitz befinden, gibt es auch. Diese wechseln nur ganz selten die Besitzer, denn ein solches Juwel möchte keiner gerne hergeben.
Auf der Insel gibt es das NABU-Zentrum, welches ab Ostern bis Ende Oktober täglich Führungen anbietet. Dazu gehören Filmvorträge und anschließende Exkursionen. Hier kann man unter Anleitung die beeindruckenden Salzwiesen erkunden. Diese Führungen sind zum Schutz der Tiere und auch zur Erhaltung der Pflanzenwelt. Man kann sich auch mithilfe der NABU-APP über die Vogelarten informieren. Die Landschaftspflege und die Erhaltung der Natur gehören auch zu den Aufgaben der NABU.
Auf der Graswarder haben sich ca. 40 Brutvogelarten angesiedelt. Vor allem Küstenvögel wie z. B. Sturmmöwen, aber auch Strandläuferarten wie Austernfischer und verschiedene Entenarten. Natürlich gibt es auch Singvogelarten. Gänse halten sich auch gerne auf der Insel auf, aber nur zur Durchreise in die Winterquartiere. Man kann Silbermöwen beobachten, wenn sie sich um die Nahrung streiten. Auch Graureiher halten sich gerne auf der Graswarder auf, hier gibt es ein reichhaltiges Nahrungsangebot von kleinen Fischen. Die größte Sturmmöwenkolonie im gesamten Ostseeraum hat sich auch auf der Insel niedergelassen. Außerdem kann man noch viele andere Vogelarten beim Brüten beobachten.
In den Salzwiesen findet man so außergewöhnliche Pflanzen wie Queller, Strandmilchkraut, Strandsode, Meerstrandbinse und noch viele andere Arten. Auf den Strandwällen, die von der Brandung und dem Flugsand dünenartig aufgeworfen werden, gibt es Pflanzen wie z. B. Dünen-Stiefmütterchen, Stranddisteln und Strandhafer. Wunderschön anzusehen sind auch die Grasnelken, wenn sie blühen.
- Lukic, Katja (Autor)
Man erreicht die Insel, wenn man der Vogelfluglinie folgt, auf der E47/B207 Richtung Skandinavien. In Heiligenhafen angekommen steuert man den Parkplatz „Gill-Hus“ an und von dort kommt man zu Fuß in ca. 15-20 Minuten direkt auf die Insel. Man kann auch vom Bahnhof Heiligenhafen aus mit dem Bus oder Fahrrad hinfahren.
Wer gerne lange Strandspaziergänge macht, die Natur in Ruhe genießen und nebenbei noch viele verschiedene Vogelarten beobachten möchte, der findet auf der Graswarder all dies und natürlich auch noch eine schöne malerische Landschaft.
Besonders für Kinder wird dieser Besuch ein Erlebnis. Sie können sich auch als Schatzsucher betätigen, da man Bernsteine und Fossilien am Strand finden kann. Die Insel mit einer Führung zu erkunden ist außerdem sicher auch sehr lehrreich.
Also wenn man in Heiligenhafen ist, sollte man sich die Zeit nehmen und dieses Naturschutzgebiet unbedingt besuchen.
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