In Stralsund gibt es viel zu entdecken! Dazu gehört vor allem Architektur im ziegelgotischen Stil Norddeutschlands wie das Rathaus oder die Nikolaikirche. Aufgrund der Nähe zur Ostsee stehen auch interessante Exponate zum Thema „Meer“ zur Besichtigung zur Verfügung. Ein Besuch im Ozeaneum oder im Deutschen Schifffahrtsmuseum sollte während Ihres Urlaubs in Stralsund nicht fehlen.
Inhaltsverzeichnis
Die beliebtesten Ausflugsziele in Stralsund
Die Hansestadt Stralsund mit rund 57.000 Einwohnern liegt rund 80 Kilometer östlich von Rostock am Strelasund, einer Straße in der Ostsee, die die beliebte Ferieninsel Rügen vom deutschen Festland trennt. Stralsund ist aufgrund seiner Lage auch als Tor nach Rügen bekannt. Während der Sommersaison besuchen täglich unzählige Urlauber die hübsche Hansestadt und überqueren die Rügenbrücke und den Rügendamm zur größten deutschen Ostseeinsel. Ein Zwischenstopp in Stralsund ist jedoch für alle an der Ostsee empfehlenswert, da die historische Altstadt mit ihren vielen Baudenkmälern und Museen seit 2002 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden.
Der Hansedom
Hansedom ist die erste Adresse für aktive Entspannung und Wohlbefinden in Stralsund. Als Vergnügungspark und Badeparadies ist die Anlage zu jeder Jahreszeit eine der beliebtesten Touristenattraktionen in der Hansestadt. In der Seestern-Therme erwartet die Besucher eine subtropische Badelandschaft. Urlauber können im Wildwasserkanal schwimmen oder auf Liegestühlen entspannen. Der beheizte Außenpool ermöglicht zu jeder Jahreszeit Aktivitäten im Freien. Kinder erobern die Schatzinsel und lassen sich mit ihren Eltern im Wellenbad austoben. Entspannen Sie in der orientalischen Sauna. Urlauber können auch eine traditionelle Hammam-Zeremonie erleben. Auf drei Außen- und Innenplätzen können Sie Ihre Stärke in Squash, Tennis oder Badminton messen. Die Mutigen erklimmen die Kletterwand im Hansedom. Übung macht hungrig. In den Restaurants können sich die Besucher kulinarisch verwöhnen lassen. Mit Captain Nielson ist der kleine Hunger schnell gestillt. Anspruchsvolle Kunden besuchen das Restaurant Vineta, in dem gesunde und lebenswichtige Speisen sowie Fischgerichte serviert werden. Die orientalische Spa-Bar Marrakesch bietet Kontraste.
Die Gorch Fock I
Auf der Gorch Fock I können Sie wahrhaft romantisches Segeln erleben. Das Schiff liegt an der Fährbrücke in Stralsund vor Anker. Die Gorch Fock I wurde im Mai 1933 in Hamburg gebaut. Der Bau wurde von der Reichsmarine in Auftrag gegeben und nach dem Untergang des Trainingsschiffes Niobe im Vorjahr notwendig. In den letzten Kriegstagen sank das Schiff in Strelasund. 1947 wurde sie geborgen und repariert. Zurück in Stralsund wurde das Schiff weitgehend restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Museum an Bord von Gorch Fock I macht die Besucher mit der Geschichte des Schiffes vertraut. Urlauber können die Unterkunft der Seeleute und die Kapitänslounge besuchen und viel über die Technologie an Bord lernen. Das 82 Meter lange Schiff hat 23 Segel und wird im Hafenbecken von Stralsund von einem 1.600 kg schweren Anker gehalten. Die Gorch Fock I kann für Events gemietet werden. Bis zu 500 Personen können unvergessliche Ereignisse an Bord erleben. Es ist auch möglich, den Bund fürs Leben auf dem Segelschiff zu knüpfen.
Der Zoo von Stralsund
Der Stralsunder Zoo ist der größte Zoo in Westpommern. Insgesamt rund 900 Tiere, von Löwen über Bären bis hin zu afrikanischen Zwergziegen können hier gefunden werden. Die historische niederländische Windmühle, die sich in der Mitte des Haustierbereichs erhebt, ist von weitem zu sehen. Während exotische Tiere wie Schimpansen oder Kängurus in Gehegen mit der entsprechenden tropischen Atmosphäre untergebracht sind, finden Hühner, Enten und Gänse in diesem Teil des Parks ihr Zuhause. Esel und Pferde weiden hier auch auf einer Wiese und ergänzen das Geschehen auf einem Bauernhof. Der Streichelzoo mit seinen afrikanischen Zwergziegen bietet auch jungen Besuchern ein besonderes Erlebnis. Neben Tierspaß bietet der Stralsund Zoo auch Naturliebhabern das richtige Programm. Je nach Jahreszeit gibt es verschiedene Pflanzenarten, die den Zoo als Teil einer farbenfrohen Flora bereichern. Die zahlreichen Sitzplätze entlang der Wege bieten Entspannung während eines Besuchs. Der Zoo von Stralsund ist ein geräumiger und sorgfältig gestalteter Wild- und Naturpark. Nicht weit von der Altstadt von Stralsund entfernt lohnt sich ein Besuch für Jung und Alt.
Das Großes Haus in Stralsund
Das Große Haus in Stralsund am Olof-Palme-Platz ist ist die Hauptspielstätte der Hansestadt Stralsund. Das Theater bietet eine breite Palette an Inszenierungen. Auf dem Programm stehen neben Musiktheatern, Opern, Musicals und Operetten auch Dramen, Ballette, Konzerte und Gastspiele. Das Olof-Palme-Platz-Theater hat seit 1912 eine ereignisreiche Geschichte und musste während der beiden Weltkriege zeitweise geschlossen werden und wurde 1968 auf der Grundlage der Leipziger Oper wieder aufgebaut. Die Jugendstildekorationen mussten im Rahmen der Modernisierung dem neuen Interieur weichen. Im Rahmen der vollständigen Renovierung zwischen 2005 und 2008 wurde das Theater endlich wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt und mit der neuesten Technologie ausgestattet. Das Stralsund-Theater ist derzeit zusammen mit den Theatern Greifswald und Putbus Teil des Theatervereins Vorpommern. Die aktuelle Spielzeit umfasst Philharmonische Konzerte, das Ballett „Sunset Boulevard“ und die Oper „Le Mariage de Figaro“.
Interessante Museen und Ausstellungen in Stralsund
Ozeaneum
Das Naturhistorische Museum Ozeaneum ist Teil der Stiftung Deutsches Schifffahrtsmuseum. Das neue Gebäude auf der Hafeninsel von Stralsund wurde nach den Plänen eines Stuttgarter Architekturbüros errichtet. Das moderne Gebäude besteht aus vier Teilen und symbolisiert die vom Wasser gewaschenen Steine. Im Jahr 2008 wurde das Ozeaneum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auf einer Gesamtfläche von 8.700 Quadratmetern werden 39 Aquarien präsentiert. Besucher können mit Scholle, Stör, Kabeljau, Haien, Hummern, Raubfischen und anderen Meerestieren in Kontakt kommen. Die Anlage ist mit 2.600 Kubikmetern das größte Aquarium Deutschlands. Im Ozeaneum befinden sich verschiedene Exponate. Die Artenvielfalt der Ostsee ist in der Ausstellung „World Ocean Diversity of Life“ dokumentiert. Kinder mögen besonders die Seereise. Lebensgroße Modelle von Pottwalen oder Blauwalen bieten einen beeindruckenden Anblick. Die riesigen Meerestiere werden in Multimedia-Konferenzen vorgestellt. Ein freundliches Familienrestaurant rundet das Angebot des Messegeländes ab.
Deutsches Meeresmuseum
Das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund ist das meistbesuchte Museum in Norddeutschland. Es werden umfangreiche maritime und ozeanografische Sammlungen vorgestellt. Die Ausstellung wurde 1951 als Naturkundemuseum gegründet und ist seitdem stetig gewachsen. Das Haupthaus befindet sich in der Halle der alten Katharinenkirche. Die Sammlung umfasst Ausstellungen zur Flora und Fauna des Ostseeraums, Dokumentationen zum Schutz der Umwelt und der Meeresumwelt sowie zahlreiche Präsentationen lebender Meerestiere. Verbunden mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum, dem Ozeaneum, das 2008 auf der Hafeninsel Stralsund eröffnet wurde, dem Nautineum in Dänholm und dem Natureum in Darß. Urlauber betreten das Deutsche Meeresmuseum über den Vorplatz, wo ein historischer Fischtrawler zu sehen ist. Die Ausstellung über die Ostsee befindet sich im zentralen Bereich. Im Keller können Sie Aquarien besuchen. Für das Meeresschildkrötenaquarium wurde ein neues Gebäude errichtet.
- Öffnungszeiten: Das Deutsche Meeresmuseum ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Im Winter schließt es eine Stunde früher.
- Anfahrt vom Bahnhof: Vom Bahnhof Stralsund erreichen Sie das Deutsche Meeresmuseum bequem zu Fuß. Beginnen Sie Ihren Weg, indem Sie am Bahnhofsvorplatz starten und an der Spielothek Stralsund vorbeigehen. Auf diesem kurzen Spaziergang durch die historische Innenstadt von Stralsund können Sie bereits die einzigartige Architektur und das maritime Flair der Stadt genießen.
Das Museum befindet sich in unmittelbarer Nähe zu anderen Sehenswürdigkeiten und ist somit ideal für einen kulturellen Tagesausflug.
Kulturhistorisches Museum
Das Kulturhistorische Museum ist das älteste Museum in Mecklenburg-Vorpommern. Die Ausstellung wurde aus dem 1858 gegründeten Landesmuseum Neu-Westpommern und Rügen geboren. Seit 1924 werden die Ausstellungen im alten Gebäude und im Kreuzgang des Klosters Stralsund aufbewahrt. Eckpfeiler der Sammlung sind die Kunstwerke, die der schwedische Generalgouverneur Axel Graf von Löwen der Stadt überlassen hat. Als kulturhistorisches Museum erfüllt die Sammlung Stralsund alle Anforderungen und wird ständig erweitert und ergänzt. Im Museum für Kulturgeschichte findet man Zeugnisse der Kolonialisierung von Stralsund im 8. Jahrhundert vor Christus. Besucher erfahren viele interessante Fakten über die Geschichte der Stadt. Die Lebensbedingungen von Menschen verschiedener Schichten werden durch die Kultur des bürgerlichen Lebens veranschaulicht. Eine der wichtigsten Ausstellungen ist der Hiddenseer Goldschmuck aus dem 10. Jahrhundert. Der Schmuck wurde vor Hiddensee gefunden. 1993 konnte im Stadtgebiet ein mittelalterliches Becherglas ausgegraben werden, das auch die Sammlung des Kulturhistorischen Museums bereichert.
Bekannte und bedeutende Bauwerke in Stralsund
Das Rathaus von Stralsund
Das Rathaus ist das Wahrzeichen von Stralsund. Das gotische Gebäude ist eines der schönsten Gebäude der Backsteinarchitektur in Norddeutschland. Der Bau des Rathauses in Stralsund begann im 13. Jahrhundert. Das vierflügelige Gebäude wurde ursprünglich als Kaufhaus genutzt. Es gab einmal ungefähr 40 Geschäfte im Erdgeschoss. Auf dem Dachboden und im Keller wurden die verkauften Waren gelagert. Mitte des 14. Jahrhunderts erfüllte das Gebäude seine künftige Funktion als Rathaus und wurde um Tagungsräume für den Stadtrat erweitert. Bis zum 16. Jahrhundert waren die Tagungsräume des Rathauses nur über eine Wendeltreppe zugänglich. Im 18. Jahrhundert wurde die Westseite des Gebäudes im Barockstil neu gestaltet. Die reich mit Figuren verzierte Fassade wurde im Rahmen dieser Arbeit beschichtet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Rathaus in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt und die prächtige Fassade restauriert. Das Provinzmuseum, das als Grundlage für die Sammlungen des Kulturhistorischen Museums diente, befand sich einst im Löwenschen Saal. Das Rathaus hatte früher einen Weinkeller und eine Galerie. Die Gemeindeverwaltung und das Stralsunder Standesamt befinden sich jetzt im Gebäude.
Die Nikolaikirche
Östlich des Stralsunder Rathauses befindet sich die Nikolaikirche, die älteste Kirche der Hansestadt. Das religiöse Gebäude wurde nach Nikolaus von Myra, dem Schutzpatron der Seeleute, benannt. Das Gebäude wurde zwischen 1270 und 1350 erbaut. Der Haupteingang ist über den Buttergang erreichbar, der die Kirche mit dem Stralsunder Rathaus verbindet. Die Nikolaikirche hat eine Gesamtlänge von 87 Metern. Der Südturm erhebt sich 103 Meter in den Himmel. 1525 wurden viele Kunstwerke von Plünderern zerstört und im Laufe der Zeit wurden viele gotische Elemente dann durch Werke im Barockstil ersetzt. Die Nikolaikirche hat gut erhaltene Gemälde, welche zu Beginn des 18. Jahrhunderts weiß gestrichen wurden. Die farbenfrohen Darstellungen wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts restauriert. Das Bild in der Nikolaikirche wird vom zwölf Meter hohen Altar bestimmt. Die Kirche hat auch mittelalterliche Maueraltäre. Eines der wertvollsten Ausrüstungsgegenstände ist die Skulptur Anna Selbdritt, die um 1290 geschaffen wurde. Die Kirche hat drei spielbare Orgeln, die bei stimmungsvollen Konzerten zu hören sind.
Die Marienkirche von Stralsund
Die Marienkirche in Stralsund liegt am Neuen Markt mitten im Stadtzentrum. Das Gebäude wurde erstmals 1298 erwähnt. Die Backsteinbasilika ist die größte Pfarrkirche in Stralsund und eine der wichtigsten spätgotischen Kirchen in Mitteleuropa. Das Gebäude wurde der Marienkirche in Lübeck nachempfunden. Nach einem Einsturz musste die Kirche zwischen 1382 und 1420 renoviert werden. Zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert galt der 151 Meter hohe gotische Turm der Marienkirche Stralsund als das höchste Gebäude der Welt. Vom Blitz zerstört, wurde es durch eine Kuppel im Barockstil ersetzt. Der mittlere achteckige Turm hat eine Gesamthöhe von 104 Metern. Wer keine Angst vor dem Aufstieg hat, kann einen herrlichen Panoramablick auf Stralsund und die Insel Rügen genießen. Die Marienkirche in Stralsund ist 96 Meter lang und hat fünf Glocken. Die Kirche ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Während dieser Zeit ist es auch möglich, den Turm zu besteigen.
Das Johanniskloster
Das Johannis-Kloster erhebt sich nordöstlich des alten Marktes. Das ehemalige Franziskanerkloster St. Johannis wurde 1254 gegründet. Zu dieser Zeit befand sich der Standort des Klosters vor den Toren der Stadt direkt am Ufer des Strelasunds. Das Kloster ist Teil der historischen Altstadt von Stralsund und gehört daher zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Anfang des 14. Jahrhunderts fertiggestellte Gebäude wurde durch Spenden finanziert. Das Johanniskloster ist eines der ältesten Gebäude in Norddeutschland und war einst einer der wichtigsten Punkte des Franziskanerordens im Ostseeraum. Es gibt kein Dokument über die Anfänge der Geschichte des Klosters seit der Zerstörung der Klosterarchive. 1525 wurde der Johanniskloster gestürmt und geplündert. Die Mönche flohen oder gingen dem protestantischen Glauben über, um in der Stadt zu bleiben. Die wohlhabenden Bewohner erhielten das Recht, in den alten Zellen der Mönche zu leben. Bei einem Brand im Jahr 1624 wurden die Hallenkirche und das Gehegedach zerstört und nicht wieder aufgebaut. Bei der Renovierung des Ostflügels in den 1960er Jahren wurden gotische Gemälde entdeckt. Teile des Stadtarchivs sind seit 1970 im Johanniskloster untergebracht. Der „leuchtende Korridor“ über dem Kreuzgang wurde 1973 renoviert.
Kniepertor
Das Kniepertor ist eines der zehn alten Tore der Stadt Stralsund. Das Gebäude hat seinen Namen von einer bürgerlichen Familie, die im 13. Jahrhundert in Stralsund einen guten Ruf genoss. Das Gebäude wurde 1293 fertiggestellt und von dort aus diente das Knietor für die alten Befestigungsanlagen der Stadt. Das Backsteingebäude mit Ziegeldach befindet sich am Ende der Knieperstraße. Das Gebäude verdankt seine heutige Form den strukturellen Veränderungen im 15. Jahrhundert. Der Abriss des Knietors wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Betracht gezogen. Schließlich wurde nur das Nachbarhaus abgerissen, um Platz für die Zunahme des Verkehrs in der Stadt zu schaffen. Das Knietor ist 11,5 Meter breit und 21 Meter hoch. Die Straßenbahn überquerte das Gebäude bis Mitte der 1960er Jahre. Heute wird das Tor nur noch von Radfahrern und Fußgängern durchquert. 1967 wurde der Kniepertor für Wohnzwecke umgebaut. Das Tor kann bei einem Spaziergang durch das Stadtzentrum von Stralsund nicht übersehen werden und ist ein beliebtes Fotomotiv für Urlauber. Aufmerksame Touristen bemerken historische Spuren an der Tür. Dazu gehören Stützen zum Verriegeln der Ketten, die die Straße für Angreifer unpassierbar machten. Eine Gedenktafel erinnert an Friedrich Gustav von Petersson. Der Oberstleutnant wurde 1809 von französischen Truppen hingerichtet.
Kütertor
Das Kütertor ist neben dem Kniepertor das einzige Überlebende der zehn Tore der Stadt der Hansestadt Stralsund. Das über 10 Meter breite und rund 10 Meter tiefe Tor befindet sich am Ende der Heilgeiststraße im westlichen Teil der Altstadt. Damit befindet sich das Gebäude auch im UNESCO-Weltkulturerbe „Stralsund und Wismar“. Das Kütertor steht dort in seiner jetzigen Form seit 1446. Charakteristisch für den alten Teil der Stadtbefestigung sind einerseits der spitzbögige Durchfahrt und zum anderen das Zeltdach. Ursprünglich als Gefängnis genutzt, wurde das Innere 1862 in Wohnräume umgewandelt und schließlich zwischen 1963 und 2003 als Jugendherberge genutzt. Das Kütertor verdankt seinen Namen jedoch weder seiner Funktion zur Befestigung der Stadt noch dem Gefängnis, sondern ist der Tatsache geschuldet, dass der Küter während des Baus des Kütertors in diesem Stadtteil tätig war. Es ist der Name eines Metzgers, der die Eingeweide der Tiere behandelt hat. Heute gibt es im Torhaus ein Restaurant, das zum Verweilen nach einem Spaziergang durch die kulturreiche Altstadt von Stralsund einlädt.
Wulflamhaus
Das berühmteste Stadthaus in Stralsund steht auf dem alten Markt. Das perfekt erhaltene Backsteingebäude ist in Norddeutschland beispiellos. Das Wulflamhaus wurde Mitte des 14. Jahrhunderts von Stadtrat Bertram Wulflam in Auftrag gegeben. Der zukünftige Bürgermeister baute wissentlich sein Haus direkt gegenüber dem Rathaus. Während seiner nicht autorisierten offiziellen Aktivitäten soll er den Schatz der Stadt im Wulflamhaus aufbewahrt haben. Das Gebäude hat eine prächtige freiliegende Fassade mit Giebeln, typisch für die Stralsunder Architektur. Das Wulflamhaus wurde mehrfach umgebaut und Ende der 90er Jahre komplett renoviert. Im Inneren können beeindruckende Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert bewundert werden. Eine Fachwerkflügelverlängerung wurde an der Rückseite des Gebäudes angebracht. Das Wulflamhaus hatte einst ein Lagerhaus, eine Galerie und eine Brauerei. Wer bei einem Spaziergang durch Stralsund hungrig ist, wird im Wulflamhaus mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt. Darüber hinaus ist die Pressestelle der Stadtverwaltung in die historischen Mauern umgezogen. Das Vorpommern Theater befindet sich in der alten Brauerei im Hof.
Dielenhaus
Das Dielenhaus in der Hansestadt Stralsund befindet sich im Zentrum der „Historischen Altstädte Stralsund und Wismar“, einem von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannten Gebiet. Das denkmalgeschützte Haus befindet sich in der Mühlenstraße und ist mit der 700 km langen Ferienstraße Schwedenstraße verbunden. Sogar die Außenfassade des Hauses kann mit ihrem gestuften Giebel und den vielen liebevoll gestalteten Dekorationen beeindrucken. Der gotische Ziegelstein ist charakteristisch für die Gebäude innerhalb der Stadtmauer von Stralsund. Es lohnt sich auch, das frei zugängliche Gebäude zu betreten. Das gotische Kaufmannshaus aus dem 14. Jahrhundert besteht aus einem offenen Raum im Erdgeschoss. Diese typisch gotische Architektur diente damals einem praktischen Zweck. Das geräumige Erdgeschoss ermöglichte es, Waren aller Größen mit einem Lastenaufzug zu den Lagern im Obergeschoss zu transportieren und dort zu lagern. Der sogenannte Hausbaum bildet das tragende Element und wurde zu dieser Zeit verwendet, um das Gewicht beim Warentransport zu verlagern. Darüber hinaus wird das historische Gebäude auch für alle Ausstellungen genutzt. Unabhängig vom kulturellen Programm innerhalb der Mauern ist das Dielenhaus als wichtiges geschichtsträchtiges Gebäude in der Altstadt von Stralsund auf jeden Fall einen Besuch wert.