Die St. Marien Kirche in Lübeck, auch bekannt als Marienkirche oder St. Marien zu Lübeck, ist eine mittelalterliche Basilika im Stadtzentrum von Lübeck, Deutschland. Sie wurde zwischen 1265 und 1352 erbaut und befindet sich auf dem höchsten Punkt der Altstadtinsel von Lübeck, innerhalb des Hanseviertels der Kaufleute, das sich von den Speichern am Fluss Trave bis zur Kirche erstreckt. Als Hauptpfarrkirche der Bürger und des Stadtrats von Lübeck wurde sie in unmittelbarer Nähe zum Rathaus und dem Markt errichtet.
Video frei schalten
DatenschutzhinweisInhaltsverzeichnis
Geschichte der Marienkirche
Die Marinkirche wurde als dreischiffige Basilika mit Seitenkapellen, einem Umgang mit Kapellen im Strahlenkranz und Vorbauten wie den Armen eines Querschiffs konzipiert. Die Westfassade ist mit zwei monumentalen Türmen versehen. Die Höhe der Türme beträgt inklusive Wetterfahnen 124,95 Meter bzw. 124,75 Meter. Die St.-Marien-Kirche beherbergt das höchste Backsteingewölbe der Welt, das Mittelschiff erreicht eine Höhe von 38,5 Metern.
Die Kirche gilt als herausragendes Beispiel für die norddeutsche Backsteingotik und setzte den Standard für etwa 70 andere Kirchen in der Ostseeregion. Sie ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes der Lübecker Altstadt.
Die Geschichte der Marienkirche reicht zurück bis ins 12. Jahrhundert. Zunächst wurde eine hölzerne Kirche errichtet, die bald durch einen Backsteinbau im romanischen Stil ersetzt wurde. Im frühen 13. Jahrhundert entsprach die Kirche jedoch nicht mehr dem Reichtum und Prestige der städtischen Bürgerschaft. Die Stadtregierung pflegte gute Beziehungen zum Lübecker Bischof, und gemeinsam planten sie den Bau einer Kirche in der Nähe des Rathauses und des Marktes. So entstand die dreischiffige Basilika, die auf den gotischen Kathedralen Frankreichs basierte und aus Backsteinen errichtet wurde. Der hohe Gewölbebau war dank der Strebepfeiler an den Seiten möglich. Die Marienkirche wurde zu einem Symbol für den Freiheitswillen der hanseatischen Kaufleute, die seit 1226 dem Kaiser unterstellt waren.
Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Marienkirche schwere Schäden durch Bombenangriffe der RAF. Die berühmte Totentanz-Orgel, vermutlich von Bach gespielt, sowie mehrere Werke von Bernt Notke und das Dreifaltigkeitsaltarbild von Jacob von Ultrecht wurden zerstört. Nach Kriegsende wurde die Kirche notdürftig mit einem Provisorium ausgestattet, bevor in den 1950er Jahren der eigentliche Wiederaufbau begann. Dabei wurden Originalteile mit neuen Betonstrukturen kombiniert und das Innere neu gestaltet. Heute ist die Marienkirche wieder ein bedeutendes Gotteshaus und kulturelles Zentrum der Stadt Lübeck.
Die St. Marien Kirche heute
Als zentrale Kirche der Protestanten in Lübeck ist die Marienkirche ein Ort der Gastfreundschaft und Offenheit für alle Menschen. Sie ist nicht nur ein Ort des Gottesdienstes, sondern auch ein Ort der Begegnung und Kultur. Neben den täglichen Gottesdiensten werden hier Konzerte, Ausstellungen und Bibelgruppen angeboten. Die Kirche ist sieben Tage die Woche geöffnet und lädt dazu ein, dem Trubel der Innenstadt zu entkommen. Besucher können auch ohne Terminvereinbarung mit einem Pastor sprechen. Die Marienkirche ist ein Ort des Glaubens, der auch Menschen anspricht, die lange Zeit keine Verbindung zur Kirche hatten.
Adresse und Anfahrt
St. Marien Kirche
Marienkirchhof 1
23552 Lübeck
Karte frei schalten
Datenschutzhinweis