Wer hat den Strandkorb erfunden?

Strandkorb

Wer kennt ihn nicht, den wunderbaren Strandkorb. Ob an den Nordseestränden oder an den Ostseestränden, an diesen Orten gehören Strandkörbe selbstverständlich dazu. Er schützt die Urlauber vor Wind und Wetter, egal ob es regnet oder der Wind einmal zu stark bläst oder man sich einfach vor der Sonneneinstrahlung schützen möchte. Viele Besucher verbringen ganz besondere Stunden in einem Strandkorb, andere träumen vom eigenen Strandkorb für Zuhause.


Traum vom Strandkorb für Zuhause

Es gibt viele gute Gründe sich den Wunsch nach einem eigenen Strandkorb zu erfüllen. Einen Strandkorb kann man sich in den Garten oder auf die Terrasse stellen. Um den Arbeitsstress zu vergessen ist der Strandkorb perfekt geeignet oder zum gemeinsamen träumen, kuscheln und mit dem Partner den Sternenhimmel zu betrachten.

Wo kann man gute Strandkörbe bestellen?

Das Team der Strandkorb Hanse (Möbelcreative GmbH) ist einer der kompetentesten Partner für Strandkörbe, Zubehör und professionelle Beratung. Die Strandkorb Hanse achtet sehr auf die Zufriedenheit der Kunden. Es gibt eine große Auswahl an Strandkörben, hier findet sicher jeder etwas passendes für sich. Die Mitarbeiter der Strandkorb Hanse verbuchen schon viele glückliche Kunden. Hervorragender Service und hohe Qualität stehen an oberster Stelle. (https://strandkorb-hanse.de)

Geschichte des Strandkorbes

Strandkorb Warnemünde
Strandkorb Warnemünde

Ende des 18. Jahrhunderts entstanden die ersten deutschen Seebäder. Mit der Gründung von Heiligendamm 1793 an der Ostsee und an der Nordsee 1797 mit der Eröffnung einer Seebadeanstalt auf Norderney. Durch die Entfaltung der Seebäder folgte die Badekultur. Die Badekultur hatte medizinische Hintergründe und sie hatte bestimmte Regelungen zur Einhaltung der Sittlichkeit den sie unterworfen war. Aus englischen Seebädern entnahm man damals die Ideen für Strand-Einrichtungen wie zum Beispiel Badehütten aus Holz, Stroh oder Lehmfachwerk. In regionalen Gebieten auch “Luftschnapper” genannt. Insbesondere interessierte man sich für Badekarren. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts durch den gesellschaftlichen Wandel bekamen die Küstenorte vermehrt eine touristische Bedeutung. Dadurch entwickelten Ausflugsziele und die Promenaden am Strand ihre eigene Kultur. Neben den Strandhütten wurden auch Strandzelte zum Schutz gegen Sonne und Wind genutzt. Diese Strand-Einrichtungen gab es in verschiedenen Größen, für die ganze Familie oder aber auch für weniger Personen. Die verkleinerten Versionen waren meist kastenförmig oder rund und für zwei bis drei Personen geeignet. Einfache Bänke oder Strandstühle boten Sitzgelegenheiten.

Strandzelt
Strandzelt

Wann und Wo die ersten überdachten Stühle als Strand Inventar genutzt wurden ist bis heute ungeklärt. Im veröffentlichten Musterbuch im Jahr 1871 gilt der Eintrag des Korbmachers Ernst Karl Nikolaus Freese als das früheste schriftliche Dokument über einen Strandkorb. In diesem Eintrag ist neben einer Beispielzeichnung ein “Strandstuhl mit Überdachung aus Weiden und Peddigrohr, mit Ölfarbe lackiert” beschrieben. “Das Dach ist mit starker Leinwand überzogen und mit Öl getränkt, damit es gegen Wind und Regen genügend Schutz bietet. Die senkrechte Höhe des Daches ist 180, die Breite 65 und die Tiefe oberhalb der Rückenlehne 62”.

In einem Protokoll der königlichen Finanz-Direktion zu Hannover findet sich unter dem Datum 25. September 1873 ein Eintrag, nachdem für die Unterhaltung von Strand- und Bade Inventar auf Norderney 800 Reichstaler benötigt werden: aufgezählt sind neben den Badekutschen und Laufdielen auch Strandkörbe. Ebenfalls um die Rechnungslegung geht es bei einem Schriftstück aus dem niederländischen Staatsarchiv aus dem Jahr 1875, das eine Bestellung von 36 Ein- und 36 Zweisitzern bei Handwerkern auf Norderney dokumentiert. Aus einer Empfehlung aus dem Jahr 1878 vom Berliner Betriebsarzt ist bekannt das er den Kurgästen die Nutzung von Sitzkörben rät, “wie sie auf Norderney und in Scheveningen stehen”.

Ein unbekannter Autor beschreibt das Erscheinungsbild der Kiepen am Meer in Darstellungen und Reiseberichten nach seinem See Aufenthalt auf Norderney. In einer Ausgabe der Gartenlaube von 1881 beschreibt er die Vergnügungsmöglichkeiten der Kurgäste:

Da promeniert Männlein und Fräulein in bunter Mannigfaltigkeit der Toilette oder sitzt in den wunderlich geflochtenen Strandkörben vor Wind und Sonne geschützt.“

Illustriert ist dieses Essay mit einer Graphik des Malers Franz Schreyer, die einige der benannten Korbsessel vor den Dünen von Norderney zeigt, unterhalb der Villen Knyphausen und Fresena. Das gleiche Motiv wurde auch vom Arthur Langhammer für einen Holztisch verwendet. Arthur Langhammer wurde ebenfalls in Edmund Hoefers Buch Küstenfahrten an  Nordsee- und Ostsee 1881 veröffentlicht. Mit einer 1878 datierten Darstellung vom Strand vor Scheveningen in Südholland und einer vor 1880 entstandenen Fotografie des Herrenstrands von Sylt ist die Nutzung dieser Sitzmöbel an der Nordsee dokumentiert.

Ein Brief von Theodor Fontane während eines Badeaufenthalts auf Norderney an seine Frau Emilie gilt als weiteres frühes Zeugnis über die Verwendung von Korbstühlen.

Langhammer Norderney 1881
Langhammer Norderney 1881

„Vom Kurhause ging ich an den Strand und dämmerte so von Bank zu Bank. Als ich an der Hauptstelle war, wo viele hunderte von Korbhütten stehen, in denen man die Seeluft genießt, fühlte ich mich von hinten her gepackt, und der kleine jüdische Maler-Professor Michael stand vor mir. […] Er schleppte mich an seine Korbhütte, wo ich nun der Frau Professorin […] vorgestellt wurde.“ (Theodor Fontane: Brief aus Norderney, 12. August 1882).

Wilhelm Bartelmann – Strandkorb-Erfinder

Wilhelm-Bartelmann-1906
Wilhelm Bartelmann 1906

Die Erfindung des Strandkorbs hatte amüsante Begleitumstände. Alles begann im Frühjahr 1882 mit der Unpässlichkeit einer älteren Dame namens Elfriede von Maltzahn. Auslöser war das Rheumaleiden der Rostocker Dame für eine folgenreiche Konstruktion eines Korbmachers aus Warnemünde.


Im dortigen Seebad beabsichtige die besagte ältere Dame einen Erholungsurlaub zu verbringen ob oder wegen ihrem besagten Rückenleiden bleibt eine offene Frage. Sicher war das die rauen Ostsee Winde nicht gerade die besten Voraussetzungen für eine Genesung boten. Doch die Mecklenburgerin scheinte sehr stur gewesen zu sein was durch Erfolg gekrönt wurde. Wilhelm Bartelmann, ein ansässiger Korbmacher, schuf Abhilfe durch den Bau eines windabweisenden Strandkorbs, dieser wurde damals noch Strandstuhl genannt. Der Strandkorb der im Jahr 1882 auf diese Weise entstand, entsprach aber noch nicht den heutigen Vorstellungen von einem gleichermaßen komfortablen wie ästhetischen Sitzmöbel.

Der Korbmachermeister schuf daraufhin einen Strandstuhl (Einsitzer) aus Weidengeflecht und Rohrgeflecht der mit einem grauen Markisenstoff überzogen war. In dieser Form ähnelte er den Strandstühlen von der Nordsee wo durch auch vermutet wird das er sich von Ernst Freeses Zeichnungen für Korbmacher inspirieren ließ.

Die Erfindung wird Bartelmann aber mit Recht zugesprochen laut des Publizisten Horst Prignitz da er für die bald eintreffenden Folgebestellungen die Sessel weiterentwickelte. Nach kurzer Zeit hatte Bartelmann auch schon den Zweisitzer gebaut. Diese Möbel versah er mit Details wie Markisen, Fußstützen und Seitentischen. Dadurch entstand der Prototyp, der sich binnen weniger Jahre an der Ostsee und an der Nordsee verbreitete.

Im Jahr 1883 eröffnete in Warnemünde bereits die erste Strandkorbvermietung in der Nähe des Leuchtturms, geleitet von Elisabeth Bartelmann, der Ehefrau des kaiserlichen Korbmachers.

Das Geschäft des engagierten Ehepaares expandierte in der Folgezeit, so dass die Strandkörbe Anfang des 20. Jahrhunderts bereits in einigen Orten zum gewohnten Strandmöbel geworden waren. Der Strandkorb setzte zu einem bemerkenswerten Siegeszug an in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Heutzutage findet man Strandkörbe auch in Regionen wo man diese eher nicht erwartet zum Beispiel in Japan, den USA und sogar in Bayern.

Wie wird ein Strandkorb aufgebaut? (Video)

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Mehr Informationen

Arten der Strandkörbe

Es gibt eine Ostseeform und eine Nordseeform. In der Regel handelt es sich bei beiden Bauweisen um Halbliegen, die bis zu einem Winkel von 55 Grad nach hinten verstellt werden können.

Strandkorb Ostseeform

Die Ostseeform hat abgerundete und geschwungene Seitenteile und eine gebogene Haube. Der Ostseekorb ist aber wegen seiner klassischen Form weiter verbreitet als der Nordseekorb. Man findet jedoch beide Formen an den Stränden der Ost- und Nordsee.

Strandkorb Nordseeform

Die Nordseeform hat gerade Seiten und ein kantig wirkendes Oberteil. Nordsee Strandkörbe kann man manchmal auch als Liegermodelle erwerben, diese lassen sich bis zu 90 Grad absenken.

Strandkorb Syltkorb

Der Syltkorb ist eine Weiterentwicklung, dessen Haube kann man über einen mechanisch aufwendigen Federzug stufenlos bewegen.

DDR Strandkorb

Die Strandkörbe aus der DDR-Produktion sind eher seltener und teilweise haben diese einen Kultstatus. Diese Strandkörbe sind nicht geflochten, vielmehr bestehen ihre Hauben aus gebogenem Phenolharz und ihre Seitenteile aus Spanplatten. Von diesen gelten die durch die PGH Bau in Rehna hergestellten Rehnaer, die vollständig zerlegbar sind, als besonders ausgeklügelt. Vor allem an den Stränden Mecklenburg-Vorpommerns findet man sie aufgrund ihrer Herkunft.

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Aktualisierung am 20.04.2024 / Affiliate Links / Bilder Amazon Product Advertising API

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