Das Kap Arkona ist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Urlauberinsel Rügen. Die aus Geschiebemergel und Kreise bestehende Steilküste befindet sich auf der Halbinsel Wittow ganz im Norden der Insel. Entgegen einiger Meinungen ist das Kap Arkona allerdings nicht der nördlichste Punkt Deutschlands, in 1 km Entfernung befindet sich der Gellort, dessen Steilküste noch ein wenig nördlicher liegt.
Am Kap Arkona gibt es gleich drei Leuchttürme zu bestaunen, genauer gesagt zwei Leuchttürme und ein Peilturm.
Der älteste der beiden Leuchttürme, der Schinkelturm wurde 1826/1827 aus Backstein gebaut. Das sogenannte Leuchtfeuer Kap Arkona, gleich daneben, stammt aus dem Jahre 1901/1902 und löste den alten Turm ab. Der Peilturm wurde 1927 in Ziegelbauweise errichtet und beheimatet heute Ausstellungen. Alle drei Türme wurden Anfang der 1990er Jahre von Grund auf saniert und sind für die Öffentlichkeit zugänglich, im Schinkelturm befindet sich zudem eine Außenstelle des Standesamtes – hier wird des Öfteren laut „Ja!“ gesagt.
Inhaltsverzeichnis
Leuchtturm Schinkelturm
Nach der Grundsteinlegung am 5. Mai 1826 wurde nach einer Bauzeit von 1 Jahr und 7 Monaten am 10. Dezember 1827 das Leuchtfeuer erstmals gezündet. Mit einer Höhe von gerade einmal 22,45 m und einer Feuerhöhe von 66 m über dem Meeresspiegel reichte das Seefeuer etwa 8 Seemeilen weit. Auf einer Höhe von etwa 16 m befindet sich auch heute noch eine Aussichtsplattform für Besucher, welche man über 86 Treppenstufen erreicht. Der dreigeschossige Turm beheimatet mehrere Räume, die früher als Dienst- und Lagerräume genutzt wurden, der Betrieb des Leuchtturmes wurde Anfang April 1905 eingestellt, da gleich nebenan ein neuer größerer Leuchtturm errichtet wurde. Der Schinkelturm ist der zweitälteste Leuchtturm an der deutschen Ostseeküste, nur der Travemünder Leuchtturm ist noch ein paar Jahre älter. Heute ist der Schinkelturm ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen auf der Insel Rügen. Neben der häufig genutzten Außenstelle des Standesamtes kann man sich hier interessante Ausstellungen ansehen oder auf die Aussichtsplattform hinaufsteigen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 3 €, Kinder zahlen 1,50 €.
- Lukic, Katja (Autor)
Leuchtfeuer Kap Arkona
Der große Nachbar des Schinkelturms ist dauerhaft seit dem Jahre 1905 in Betrieb und hat die Aufgaben des Schinkelturms übernommen. 90 Jahre lang verrichteten zwei Kohlebogenlampen ihren Dienst im neuen Leuchtturm, ab 1995 übernahm eine Halogenmetalldampflampe diese Aufgabe. Alle 17,1 Sekunden sendet ihr elektrisches Blitzfeuer drei Blitze, die unglaubliche 24 Seemeilen (mehr als 44 km) sichtbar sind. Mit einer Gesamthöhe von 35 m überragt das Leuchtfeuer Kap Arkona seinen kleinen Nachbarn, den Schinkelturm, um mehr als 13 Meter. Wer die großartige Aussicht genießen möchte, sollte unbedingt die 175 Stufen hoch zur Aussichtsplattform bewältigen und auf keinen Fall seine Kamera vergessen. Es wartet ein grandioser 360 °C rundum Blick auf das Festland von Rügen und natürlich aufs offene Meer. Der Eintrittspreis für den Aufstieg zur Plattform liegt bei 3 € pro Person, die sich auf jeden Fall auszahlen!
Der Peilturm
In Sichtweite zum Leuchtfeuer Kap Arkona und dem rechteckigen Schinkelturm befindet sich der 1927 in Ziegelbauweise errichtete Peilturm unmittelbar neben der Jaromarsburg (Kultstätte der Ranen 9. bis 12. Jahrhundert). Der einstige Marinepeilturm wurde errichtet, um durch Abstrahlung von Funkwellen die Navigation, insbesondere für die Eisenbahnfährlinie Sassnitz-Trelleborg, deutlich zu verbessern. Zusätzlich wurden auf dem Gelände große Antennenfelder und Funkbetriebsfelder errichtet, deren Fundamente noch heute innerhalb des Burgwalls sichtbar sind. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die technische Einrichtung des Marinepeilturms zerstört, der Turm an sich blieb jedoch unbeschädigt. Mit einer Höhe von 23 Metern ist er etwa so hoch wie der Schinkelturm, die Aussichtsplattform befindet sich auf einer Höhe von etwa 19 Metern und ist über 111 Stufen im Inneren des Leuchtturmes erreichbar. Von hier oben aus genießt man einen herrlichen Blick über der Halbinsel Wittow und natürlich das offene Meer. In der verglasten Kuppel des Marinepeilturms befand sich zwischen 2003 und 2017 ein Bernsteinatelier des verstorbenen Künstlers Nils Peters. Seit 2018 befindet sich auch ein Laden für Kunsthandwerk und Alpaka-Textilen aus Lateinamerika im Marinepeilturm. Der Eintritt für die Aussichtsplattform beträgt 3 € für Erwachsene, Kinder dürfen kostenfrei den Ausblick genießen.
Siehe auch:
▶ Leuchttürme der Deutschen Ostsee
▶ Leuchttürme an der Polnischen Ostsee
Videos von Kap Arkona
Dieses schöne 4k Video mit einer wundervollen Hintergrundmusik müsst ihr euch ansehen.
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