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Gibt es Haie in der Ostsee?
Wenn man sich einmal verdeutlicht, dass die Ostsee das größte Binnenmeer auf der Erde ist, ist es nicht verwunderlich, dass sich verschiedenste Arten von Fischen, unter ihnen selbstverständlich auch Haie, hier tummeln. Auch wenn sie nicht zu den originären Bewohnern der Ostsee zählen, sind die Raubfische als „Wächter der Meere“ ein wichtiger Bestandteil des ökologischen Gleichgewichtes. Durch mangelnde Fangbegrenzungen und Überfischung gelten viele (Ostsee-)Haie bereits als vom Aussterben bedroht.
Lebensraum der Haie in der Ostsee
Da das baltische Meer einen deutlich geringeren Salz- und Sauerstoffgehalt als z. B. die Nordsee hat und das Wasser auch um einiges kälter ist, bietet es den Haien keinen optimalen Lebensraum und viele von ihnen sind eher in den Grenzgewässern zur Nordsee zu finden. Manchmal verirren sie sich in die Ostsee, aber verweilen dort auch nicht allzu lange. Es mag vielleicht noch Jahrzehnte dauern, aber durch den Klimawandel, die Erwärmung der Meere und auch durch die Anpassungsfähigkeit der Tiere, könnte die Ostsee für Haie künftig durchaus zu einem attraktiveren Lebensraum werden.
Haiartenvielfalt in der Ostsee
Vielerorts liest man von 31 in der Ostsee beheimateten Haiarten. Laut einem Bericht der Shark Alliance sind es jedoch gerade einmal 18 Arten. Auch der Ausdruck „Beheimatung“ ist nicht zutreffend, da einmalige Sichtungen von Haien mit in die Zählung einfließen.
Welche Haiarten wurden in der Ostsee gesichtet?
- kleiner schwarzer Dornhai und Dornhai
- kleingefleckter Katzenhai und Fleckhai
- weissgefleckter Glatthai und gefleckte Meersau
- Hundshai und Meerengel
- Heringshai und Nagelhai
- Blauhai und Weißspitzenhochseehai
- glatter Hammerhai und Stumpfnasensechskiemerhai
- gemeiner Fuchshai und Grönlandhai
- Riesenhai und Walhai
(Quelle: Shark Alliance 2008: Sharks in the Baltic. Distribution, use and conservation of cartilaginous fishes the Baltic Sea)
- Lukic, Katja (Autor)
Bilder von Haien
Sind die Ostseehaie gefährlich für den Menschen?
Auch wenn manche Raubfischarten zum Jagen gerne flachere Gewässer aufsuchen, geht die Wahrscheinlichkeit, beim Bad in der Ostsee einem Hai zu begegnen, gegen Null.
Haie sind scheue Tiere. Der Mensch steht nach wie vor nicht auf ihrem Speiseplan. Die meisten Ostseehaie sind zudem aufgrund ihrer geringen Größe völlig ungefährlich für den Menschen. Größere Raubfische leben zumeist in tiefen Gewässern, weit weg von Badestränden. Sie verhalten sich derart unauffällig und leben so versteckt, dass viele Unterarten kaum oder noch gar nicht erforscht sind.
Wovon ernähren sich die Haie in der Ostsee?
Verschiedene Haiarten können sehr gut nebeneinander existieren und kommen sich beim Jagen selten in die Quere, da beinahe jede Haiart sich auf andere Beute spezialisiert hat. Von den in der baltischen See gesichteten Arten sind lediglich der Blauhai und der Weißspitzenhochseehai Allesfresser. Diese Arten betätigen sich auch gerne als „Müllschlucker“. In ihren Mägen fanden Forscher schon allerlei absonderliche Sachen, wie z. B. Holzkisten, Blechdosen, Benzinkanister oder sogar Autoreifen. Kleinere Haiarten ernähren sich bevorzugt von Seesternen und Plattfischen, Muscheln und verschiedenen Krebsarten. Ihre Beute erlegen sie am Meeresgrund. Riesen- und Walhaie hingegen ernähren sich von Plankton, das sie aus dem Wasser filtern und gehen nicht auf die Jagd.
Keine Haiangriffe an Ostseeküsten bekannt
Über Haiangriffe auf Menschen an Ostseestränden gibt es keinerlei Berichte. Auch das Gerücht, dass der räuberischste unter den Haien, der weiße Hai, in die Ostsee gelangen könnte, entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Der Hochseefisch verträgt im Vergleich zu toleranteren Haiarten gar kein Süßwasser und kommt mit dem niedrigen Salzgehalt der Ostsee nicht klar. Er jagt fasst ausschließlich auf hoher See und begibt sich seltenst in Strandnähe.
Unbeschwerten Badeurlauben steht also nichts entgegen!
Der größte Fisch der Ostsee
Neben den genannten Haiarten leben in der Ostsee Dorsche (auch Kabeljau genannt), Hornhechte, Heringe, Makrelen, Flundern, Meerforellen und Lachse.
Wenn man von den gelegentlichen großen Fischen die sich in die Ostsee verirrt haben absieht, ist der größte Fisch der Lachs. Stattliche Exemplare sind rund 1,5 m lang und wiegen dann so um die 30 kg.
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