Schweinswale in der Ostsee

Schweinswale
Schweinswale / Bild: Ecomare/Sytske Dijksen CC BY-SA 4.0

Die Schweinswale gehört mit einer Länge von bis zu 2,5 Metern zu den kleinsten Walen. Sie im Wasser zu entdecken gilt wohl eher als Glücksfall, denn die Tiere sind sehr scheu. Dennoch haben sie es sich in Küstennähe in der zentralen Ostsee, an der Darßer Schwelle, heimisch gemacht und stehen unter Schutz.

Warum sind die Schweinswale gefährdet?

Ihr größter Feind sind nicht etwa andere Meeresbewohner sondern der Mensch. Als küstennah lebende Art sind sie durch viele menschliche Aktivitäten wie Stellnetzfischerei, Überfischung, Sprengung von Munitionsaltlasten, Ölförderung, Bau von Offshore-Windkraftanlagen und zunehmenden Schiffsverkehr in ihren Lebensräumen bedroht. Die kleinen Meeressäuger verfangen sich in den Netzen und ertrinken, da sie sich selten allein befreien können um an der Wasseroberfläche aufzutauchen um zu atmen.

Wo leben die Schweinswale?

Die in der Darßer Schwelle heimische gewordene Population von Schweinswalen umfasst zwischen 200 und 500 Tiere. Diese Deutschland-Wale oder auch Ostsee-Wale bilden laut Schätzung von Experten eine eigene Unterart und gehört – leider – zu den am stärksten gefährdeten Populationen von Kleinwalen. Auch in der Nordsee gibt es einen stabilen Bestand von Schweinswalen, dieser umfasst stolze 230.000 Tiere. Auch wenn es nahe liegt, aber die Populationen der Ostsee und Nordsee mischen sich nicht untereinander sodass die Population der Ostsee-Schweinswale immer weiter schrumpft. Spezielle Schutzprogramme wurden ins Leben gerufen, um das akute Aussterben in der Ostsee zu verhindern.

Schweinswal Ostsee

Rettet die Schweinswale

Die Hauptgefahr für die Schweinswale sind meterlange Stellnetze aus nahezu unsichtbaren fein-verknüpften Nylonfäden. Auch wenn ihr Einsatz aufgrund des großen Beifanges (Fische, die nicht verwertet werden) umstritten sind, sind sie hierzulande nicht verboten. Zu den weiteren Gefahren zählen Unterwasserlärm (beispielsweise beim Bau von Windkraftanlagen auf See), Verschmutzung durch chemische Substanzen (beispielsweise Plastikmüll und Düngemittel), Lebensraumverlust durch immer stärker werdenden Schiffsverkehr und Tourismus sowie den Klimawandel und die damit verbundene Erwärmung der Meeresoberfläche.

Wie kann ich helfen?

Jeder einzelne kann durch Vermeidung von Plastikmüll und den Verzicht auf Meeresfisch (lieber Süßwasserfisch aus nachhaltiger Zucht) seinen eigenen kleinen Beitrag leisten. Außerdem ist es möglich, die Hilfsorganisationen finanziell zu unterstützen.

BUND, Deepwave, DNR, DUH, Greenpeace, NABU, WDC und WWF haben die Bundesregierung und die Ostseeanrainerländer Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein aufgefordert, mehr für den Schutz der Ostsee Schweinswale zu tun.

Jedes Jahr zum 17. Mai ruft das von Deutschland mit unterzeichnete Kleinwalschutzabkommen ASCOBANS zum Tag des Ostseeschweinswals auf, um auf seine Bedrohung aufmerksam zu machen. In den vergangenen Jahrzehnten ist der Bestand der Schweinswalpopulationen insbesondere östlich des Darß dramatisch zurückgegangen.

Schweinswale e.V.

Schweinswale e.V.Der Verein setzt sich weltweit für den Schutz von Schweinswalen und Delfinen ein. Ziele des Vereins:Initiierung, Durchführung und Förderung von Schutzmaßnahmen und Projekten weltweit, Erforschung von Bedrohungsfaktoren und Erarbeitung von Schutzmaßnahmen, Durchsetzung der Einrichtung von Schutzgebieten, Bereitstellung von Informationen für die Öffentlichkeit. (https://walschutz.org)

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