Danzig (Gdańsk) gehört zu den schönsten Städten an der polnischen Ostsee und eignet sich hervorragend, um einen Urlaub mit einem unvergesslichen Städtetrip zu verbinden. Die Metropole im polnischen Vorpommern wird als Stadt des Bernsteins und des *Danziger Goldwassers bezeichnet. Bei dem Goldwasser handelt es sich um einen Gewürzlikör, dessen Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Die historische Rechtstadt (Stadtteil von Danzig) lädt zum Schlendern an reich verzierten Bürgerhäusern und weiteren historischen Gebäuden ein, kleine Cafés und Boutiquen säumen die Straßen während der Meeresduft sich in der Hafenstadt breit macht.
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Geschichte von Danzig
Archäologische Funde polnischer Wissenschaftler datieren eine Besiedelung des heutigen Danziger Stadtgebietes auf das 7. Jahrhundert. Während über die Gründung des heutigen Danzigs sehr wenig bekannt ist, weiß man nun, dass Danzig bereits im 10. Jahrhundert eine Hauptstadt war. Die Stadtgeschichte wurde über die Jahrhunderte hinweg geprägt von Belagerungen verschiedener Truppen, Kriege und Auseinandersetzungen. Erst ab dem 13. Jahrhundert wurde Danzig als Handelsknotenpunkt in der Ostsee etabliert. Handelsbeziehungen zu Lübeck und Hamburg wurden intensiviert, eine Teilnahme Danzigs am Hansetag 1361 konnte nachgewiesen werden womit klar sein dürfte, dass auch Danzig ein Mitglied der Hanse war. Im 14. Jahrhundert wuchs Danzig weiter, Kaufleute und Handwerker zogen aus den nahegelegenen Küstenstädten und dem Niederrheingebiet in die aufstrebende Stadt. Ein ganz besonders dunkles Kapitel der Geschichte schrieb Danzig im Zweiten Weltkrieg. Teile der polnischen Minderheit und Juden wurden deportiert und in den Konzentrations- und Arbeitslagern der Stadt sowie außerhalb der Stadtgrenzen ermordet. Nach der Besetzung, Plünderung und Brandschatzung durch die Rote Armee im März 1945, der zahlreiche Baudenkmäler der historischen Rechtstadt zum Opfer fielen, wurden vielen Gebäude in den 60er Jahren rekonstruiert.
Im Roman „Die Blechtrommel“ fasste der Schriftsteller Günter Grass die Geschichte Danzigs ganz lapidar zusammen:
Zuerst kamen die Rugier, dann kamen die Goten und Gepiden, sodann die Kaschuben, von denen Oskar in direkter Linie abstammt. Bald darauf schickten die Polen den Adalbert von Prag. Der kam mit dem Kreuz und wurde von Kaschuben oder Pruzzen mit der Axt erschlagen. Das geschah in einem Fischerdorf und das Dorf hieß Gyddanyzc. Aus Gydannyzc machte man Danczik, aus Danczik wurde Dantzig, das sich später Danzig schrieb, und heute heißt Danzig Gdańsk.
- Lukic, Katja (Autor)
Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Die goldene Stadt Danzig hat allerlei zu bieten. Schiffsmodelle, Kunsthandwerk und Bernstein sind bei Touristen in Danzig heiß begehrt. Im Gegensatz zu anderen Städten befinden sich die historischen Baudenkmäler und Gebäude nicht in der Altstadt Danzigs sondern in der Rechtstadt, darunter das Goldene Haus, die Marienkirche, das Grüne und das Goldene Tor sowie der Arthushof. Dieser besondere Stadtteil ist von der Altstadt durch die Stadtmauer getrennt und besitzt sogar ein eigenes Rathaus.
Die schönste Gasse in Danzig, so sagen die meisten, ist die Frauengasse. Sie führt von der katholischen Kirche hinunter zum Flussufer der Motława und endet an der Uferpromenade. Hier stehen die für Danzig charakteristischen Häuser mit terrassenartigen Aufgängen und kleinen Bernsteinläden, Silberschmieden und kleinen Cafés. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Frauengasse befindet sich das Archäologische Museum Danzigs in einem opulenten 5-stöckigen Renaissancebau aus dem Jahre 1599.
Wer sich nach dem Stadtbummel nach einem Tag am Meer sehnt erreicht ganz bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln die polnische Ostseeküste. Mit der Fähre gelangt man auf die Halbinsel Hel, von der man nicht nur einen beeindruckenden Blick auf die Skyline Danzigs genießt sondern auch Dünen, Kiefernwälder und natürlich kilometerlange Sandstrände vorfindet. Die Fähre legt dreimal täglich Richtung Erholungsinsel Hel ab. Übrigens ist Hel auch ein Paradies für Surfer und Kiter!
Wer Glück hat, kann eine der zahlreichen Seehundkolonien beobachten, die sich an den Küsten von Hel niedergelassen hat. Danzig hat außerdem ein tolles Nachtleben, Bars und Restaurants servieren echtes Danziger Bier, das berühmte Danziger Goldwasser fließt in Strömen. Wer richtig Party machen will, fährt ins etwa 12 km entfernte Zoppot, das sich vom mondänen Badeort zum Nightlife-Hotspot entwickelt hat und so etwas wie die Sommerhauptstadt Polens ist.
10 Sehenswürdigkeiten die man gesehen haben muss
- Altstadt Danzig: Die Altstadt von Danzig ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und bietet eine Fülle von beeindruckenden historischen Gebäuden und Plätzen, darunter die Marienkirche, das Rathaus, die Lange Gasse und der Lange Markt.
- Marienkirche: Die Marienkirche ist eine der größten Backsteinkirchen der Welt und ein Wahrzeichen von Danzig. Sie beherbergt auch das größte mittelalterliche Backstein-Gewölbe Europas.
- Krantor: Der Krantor ist ein Wahrzeichen von Danzig und ein Symbol für die maritime Geschichte der Stadt. Es ist ein gotischer Kran, der im 15. Jahrhundert gebaut wurde, um schwere Lasten zu heben.
- Artushof: Der Artushof ist ein spätgotisches Gebäude in der Altstadt von Danzig, das früher als Treffpunkt für Adlige und Kaufleute diente. Heute ist es ein Museum, das Einblicke in das Leben der reichen Danziger im 16. Jahrhundert gibt.
- Europäisches Zentrum für Solidarność: Das Europäische Zentrum für Solidarność ist ein Museum, das der Solidarność-Bewegung und ihrem Kampf gegen das kommunistische Regime in Polen gewidmet ist. Es ist in einem modernen Gebäude untergebracht, das sich in der Nähe des Hafens befindet.
- Westerplatte: Westerplatte ist eine Halbinsel in der Danziger Bucht und der Ort, an dem der Zweite Weltkrieg begann. Heute befindet sich hier ein Denkmal und ein Museum.
- Bernsteinmuseum: Das Bernsteinmuseum befindet sich in einem historischen Gebäude in der Altstadt von Danzig und beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Bernstein, einem natürlichen Harz, das an den Stränden der Ostsee zu finden ist.
- Großer Mühlenkanal: Der Große Mühlenkanal ist eine Wasserstraße, die durch die Altstadt von Danzig führt und von historischen Gebäuden und Brücken gesäumt ist.
- Stadtmuseum Danzig: Das Stadtmuseum Danzig befindet sich in einem gotischen Gebäude in der Altstadt und bietet Einblicke in die Geschichte und Kultur der Stadt.
- Gürtelturm: Der Gürtelturm ist ein Teil der alten Stadtbefestigung von Danzig und bietet einen spektakulären Blick auf die Stadt.
Danzig Bilder Galerie
Veranstaltungen in Danzig
Im Hinblick auf Veranstaltungen macht sich eine Reiseplanung für Juli und August besonders gut, denn dann findet hier der jährliche Dominikanermarkt statt. Der Markt der Köstlichkeiten und der Kunst findet nur in diesem Zeitraum statt, getrost kann man hier mehrere Stunden stöbern und Leckereien ausprobieren. Aber auch in den Wintermonaten ist Danzig attraktiv, besonders der Danziger Weihnachtsmarkt ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.
Wir kommt man am besten nach Danzig?
Wer nach Danzig reisen möchte, kann dies mit dem PKW (von Berlin aus etwa 500 km) oder per Flugzeug ab Köln, Dortmund, Frankfurt a.M. oder Hamburg tun. Auch eine Reise mit dem Zug lohnt sich, wer ein Sparpreis-Ticket ergattert zahlt etwa 40 € pro Person und Fahrt.
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