
An der Ostsee sind Buhnen ein vertrautes Bild. Lange Reihen aus Holzpfählen ragen weit ins Meer. Sie dienen dem Küstenschutz, brechen die Wellen und verhindern Sandabtrag. Doch immer wieder kommt es zu Badeunfällen, denn viele Strandbesucher wissen nicht, wie gefährlich Buhnen wirklich sind.
Inhaltsverzeichnis
Warum Buhnen an der Ostsee gefährlich sind
Buhnen verändern die Strömungsverhältnisse. Zwischen den Pfählen entstehen starke Querströmungen, an den Enden bilden sich gefährliche Unterströmungen. Diese können Schwimmer vom Ufer wegziehen – selbst bei scheinbar ruhiger See. Hinzu kommen tiefe Ausspülungen direkt neben den Buhnen, die plötzlich den Boden „verschwinden“ lassen. Wer dort den Halt verliert, kann gegen die Pfähle gedrückt werden und sich schwer verletzen.
Aktuelle Vorfälle – Graal-Müritz als Brennpunkt
In Graal-Müritz kam es in diesem Sommer bereits zu mehreren Rettungseinsätzen. Allein in der laufenden Saison musste die DLRG rund 25 Mal Menschen aus der Nähe von Buhnen retten. Erst kürzlich wurden vier Badegäste, darunter zwei Kinder, aus einer gefährlichen Strömung gezogen.
Auch an anderen Stränden wie Warnemünde, Kühlungsborn, Markgrafenheide und Ahrenshoop ereignen sich regelmäßig Zwischenfälle. Besonders gefährlich wird es, wenn der Wind parallel zur Küste weht – dann verstärken sich die Strömungen zwischen den Buhnen.
Gefahr besonders für Kinder
Kinder sind an Buhnen besonders gefährdet:
- Sie werden schneller von Strömungen erfasst.
- Scharfkantige Muscheln am Holz verursachen tiefe Schnittwunden.
- Strömungen können sie unbemerkt in tiefere Bereiche ziehen.
Sicherheitstipps der DLRG
- Mindestens 20 Meter Abstand zu Buhnen halten
- Warnflaggen beachten: Gelb = nur für geübte Schwimmer, Rot = Badeverbot
- Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe der Buhnen ins Wasser lassen
- Bei starkem Wind oder hohem Wellengang nicht baden
Bedeutung der Warnflaggen an der Ostsee
Gelbe Flagge – Eingeschränktes Badeverbot
- Baden ist nur für sehr geübte Schwimmer erlaubt.
- Es herrschen starke Strömungen oder höherer Wellengang.
- Kinder und ungeübte Schwimmer sollten nicht ins Wasser.
- Abstand zu Buhnen und Molen unbedingt einhalten.
Rote Flagge – Allgemeines Badeverbot
- Baden und Schwimmen sind verboten – für alle!
- Grund sind extrem gefährliche Strömungen, hoher Wellengang, Gewitter oder schlechte Sichtverhältnisse.
- Bei roter Flagge darfst du nicht einmal bis zur Hüfte ins Wasser gehen, da schon dort die Strömung lebensgefährlich sein kann.
Rot-Gelbe Flagge – Bewachter Badestrand
- Zeigt den Sicherheitsbereich, der von Rettungsschwimmern überwacht wird.
- Innerhalb dieses Bereichs baden ist am sichersten – aber auch hier auf Ansagen der DLRG achten.
Merke:
- Gelb: Vorsicht – nur für sehr gute Schwimmer.
- Rot: Baden verboten – komplett draußen bleiben.
- Rot-Gelb: Hier wachen Rettungsschwimmer – trotzdem auf die Bedingungen achten.
Buhnen sind für den Küstenschutz unverzichtbar – für Schwimmer jedoch eine ernste Gefahr. Wer an der Ostsee badet, sollte die Risiken kennen und Abstand halten. So lassen sich Badeunfälle vermeiden und der Urlaub bleibt sicher und ungetrübt.