Pilgern an der Ostsee, in Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein, beides hat seinen Reiz. Hier ein Beitrag zum Thema Pilgern, Tipps wo man das am Besten tun kann und was man vorher alles beachten sollte.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung und Ursprung vom Pilgern
Im Mittelalter sowie heute werden Pilgerreisen zur Selbstfindung, zur Findung zu seiner Religion, aus Dankbarkeit, aus Buße oder einfach der Erfahrungswillen gemacht. Die Form des Pilgerns variierte oft, so war es nicht nur mehr eine Reise ins Fremde, sondern vielmehr suchten Gläubige einen bestimmten heiligen Ort auf.
Kurz gesagt, Pilgern ist ein Abenteuer mit einem ungewissem Ausgang aber mit einem klaren Ziel: Das Heil für die Seele zu finden.
Während beim Wandern hauptsächlich die schöne Landschaft im Vordergrund steht, geht es bei einer Pilgerreise um die Reise selbst. Im Mittelalter gehörten Pilger einem eigenen Stand an, der sich von materiellen Bindungen entsagte. Erkennbar machten sie sich durch ihre charakteristische Kleidung, die aus einem Hut, einem weiten Mantel und einem Skapulier bestand.
Ein Skapulier ist eine Art Schulterkleid zum „überwerfen“. Es besteht aus einem vorn und hinten bis fast zum Fußboden reichenden Tuch, das normalerweise durchgehend gerade oder an den Schultern etwas breiter und auf Saumhöhe geringfügig schmaler ist.
- Lukic, Katja (Autor)
Pilgerwege an der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern
Jacobsweg Via Baltica
- Länge: 363,2 km
- Dauer: ca. 88:55 Stunden
Der alte Pilgerpfad begeistert besonders durch seine Wiesen und Wälder, die man außerhalb der Städte durchquert und durch seine Mittelalterlichen Zeit-Zeugen. Er erstreckt sich über Usedom, Rostock, Wismar, Lübeck, Hamburg, Bremen und Osnabrück. Hier findet man in fast jedem Dorf eine schöne Kirche sowie andere Gottgefälligkeiten. So finden Sie etwa in Greifswald die alte Klosterruine Eldena, oder in Wismar drei überragende Backsteinkathedralen, die das Stadtbild prägen.
- Simon, Martin (Autor)
Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte
- Länge: 238,6 km
- Dauer: ca. 59:00 Stunden
Klare Seen, hügelige Landschaften, Buchenwälder sowie selten gewordene Tiere, begeistern Sie auf diesem Weg. Sie starten in der Stadt Friedland, von dort führt der Weg Richtung Süden nach Neubrandenburg und endet in Mirow südlich der Müritz.
Jakobus-Pilgerweg der heiligen Birgitta von Schweden
- Länge: 366,4 km
- Dauer: ca. 89:05 Stunden
Von der Insel Rügen geht es weiter nach Stralsund. Man vermutet, dass dies die Route der Heiligen Birgitta von Schweden war. Wundervolle Meisterwerke der Backsteingotik sowie das Sternberger Seenland erwarten Sie auf diesem Weg.
- Ellen Nemitz (Autor)
Pilgerwege an der Ostsee in Schleswig-Hohlstein
Pilgerweg Via Jutlandica
- Länge: 185,5 km
- Dauer ca. 47:30 Stunden
Dieser Jakobsweg von Schleswig-Holstein, von Flensburg nach Glückstadt an der Elbe, führt Sie vorbei an Felder, Wiesen und der in der Steinzeit entstandenen Endmoränenlandschaft. Diese Pilgerroute leitet Sie durch besonders Bevölkerungsarme Dörfer, somit ist die innere Einkehr garantiert.
- Gottschewski, Christa und Martin (Autor)
Sommerpilgern in Ostholstein – Küstenroute
- Länge: 24,3 km
- Dauer: 6:00 Stunden
Diese Route bietet Ihnen einen fast durchgängigen Meerblick und endet beim Kloster Cismar. Hier können einige hundert Meter direkt am Strand zurückgelegt werden. Hier erwartet Sie an Sommerabenden Spirituelle Ereignisse, die in der Klosterkirche abgehalten werden.
Die richtige Vorbereitungen zum Pilgern
Damit Ihre Pilgereise so abläuft wie Sie es sich wünschen, sollten Sie einige Maßnahmen Treffen und gut vorbereitet sein.
- Zur Wichtigsten Ausrüstung gehören bequeme Schuhe, Regengewand, ein leichter Schlafsack, ein Erste-Hilfe-Set und ein Rucksack der gut auf Ihren Schultern sitzt. Es empfiehlt sich den Rucksack vor der Reise einmal probe zu packen, denn er sollte das Gewicht von 10 Kilogramm nicht übersteigen.
- Sonnencreme, Minzöl für Muskelentspannung, sowie Ohrenstöpsel sind wichtige Begleiter. Auch eine vorher erstelle Liste mit möglichen Schlafplätzen, Sehenswürdigkeiten, sowie Notfalleinrichtungen sollten Platz in Ihrem Rucksack finden. Hier ist generell ein Reiseführer für Pilger sehr zum Empfehlen.
- Auch Ihre Persönlichen Dokumente wie Reisepass/Ausweis, die Krankenkassen-Karte sowie Ihr Pilgerausweis sollten nicht fehlen. Mit dem Pilgerausweis können Sie außerdem bei vielen Unterkünften sparen.
- Ihr Smartphone sowie Bargeld und Kreditkarte sollten im besten Fall am Körper getragen werden, um im Notfall immer jemanden erreichen zu können.
- Auch der Proviant und das Campingbesteck müssen noch Platz im Rucksack finden, achten Sie hierbei auf besonders nährreiche Nahrung.
Reiseführer für Pilger
Hier finden sie Tipps zur Planung wie z.B. zur Wahl der richtigen Reiszeit sowie Reiseform und Länge der Pilgertour.
Pilgern – Alleine oder in der Gruppe?
Eine Gruppe bietet Schutz, kann aber auch behindern bei der inneren Einkehr. Sollten Sie sich dazu entscheiden, die Reise alleine anzutreten, wählen Sie für das erste Mal eine kürzere Route in einem Gebiet in dem Sie sich auskennen. In jedem Fall sollten Sie auf mögliche Notfälle vorbereitet sein. Eine schnelle Verletzung, ein plötzlich auftretender Sturm, Orientierungslosigkeit oder das Ausgehen Ihres Proviants, sollte immer mit eingeplant werden. Nehmen Sie deshalb unbedingt ein Gerät mit GPS-funktion oder eine Landkarte mit. Vergessen Sie auch nicht das Ladegerät Ihres Handys, dass Sie bei jeder Gelegenheit aufladen sollten.
Sie werden während Ihrer Reise immer wieder auf andere Menschen treffen, es lohnt sich ein Austausch über die gesammelten Erfahrungen. Auch Pilgerführer sind eine gute Möglichkeit um mehr über Schlafplätze und Sehenswürdigkeiten zu Erfahren.
Eine gut geplante Reise ermöglicht Ihnen während der Dauer Ihres Weges, Entspannung, Selbstentsinnung und Vertiefung Ihrer Religion.
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