Warum der Urlaub auf Usedom immer teurer wird

Seebrücke Ahlbeck (historisches Foto mit russischer Flagge)
Seebrücke Ahlbeck (historisches Foto mit russischer Flagge)

Urlaub auf Usedom – das war früher für viele Familien ein schöner und bezahlbarer Sommertraum. Doch in den letzten Jahren hören wir immer öfter: „Das kann sich ja kaum noch einer leisten!“ Was ist passiert? Warum wird alles teurer auf der schönen Ostseeinsel?




Höhere Preise in Hotels und Ferienwohnungen

Auf Usedom haben viele Vermieter eine deutliche Erhöhung ihrer Mietpreise vorgenommen. Die finanziellen Aufwendungen einer Familie für eine Woche Urlaub haben sich von ehemals 800 Euro auf heute oft mehr als 1.000 Euro erhöht – und das ohne die Kosten für Verpflegung. Dies gilt selbst für einfache Unterkünfte. In der Hauptsaison ist mit einem Preisanstieg zu rechnen. Inzwischen werden von einigen Gastgebern Preise von 200 bis 300 Euro pro Nacht verlangt.

Strom, Heizung und Personal kosten mehr

Die Betreiber auf Usedom erklären, dass sie gezwungen sind, die Preise zu erhöhen, um ihre wirtschaftliche Existenz zu sichern. Tatsächlich sind die Kosten für Strom, Heizung, Wasser und Reinigung für viele Vermieter deutlich gestiegen. Auch der Mindestlohn wurde erhöht, was zwar die Mitarbeitenden freut, jedoch zu höheren Kosten für den Urlaub führt. Viele Hotels geben an, nur noch mit geringem Gewinn zu arbeiten.

Trend: Urlaub in Deutschland

Aufgrund der gestiegenen Kosten für Auslandsreisen entscheiden sich viele Menschen weiterhin für einen Urlaub in Deutschland. Aufgrund der hohen Nachfrage müssen Urlauber in der Hauptsaison auch zukünftig mit höheren Preisen rechnen. Bei einer späten Buchung stehen für die meisten Reisenden nur noch teure Unterkünfte zur Verfügung.

Der Preisanstieg betrifft nicht nur Usedom, sondern die gesamte deutsche Ostsee. Aktuellen Studien zufolge sind die Preise für Übernachtungen an Nord- und Ostsee seit 2019 um rund 30 % gestiegen. Auf den Ostseeinseln ist sogar ein noch höherer Anstieg zu verzeichnen. Auf Usedom sind die Immobilienpreise, Nebenkosten und touristischen Gebühren im Vergleich mit anderen Ostsee-Anlagen am höchsten, was die ohnehin hohe Preisdynamik weiter verstärkt.

Was kostet noch alles mehr?

Nicht nur das Schlafen wird teurer. Auch das Frühstück im Café, der Fisch auf dem Teller oder eine Kugel Eis sind auf Usedom teurer als noch vor einigen Jahren. Auch Strandkörbe und Parkplätze sind teurer geworden. Dies kann sich zu einem signifikanten Betrag addieren, was man bei der Urlaubsplanung unbedingt beachten sollte.

Beispiel Restaurant:

Auf Usedom variieren die Kosten für ein Abendessen je nach Art des Restaurants deutlich – hier die realistischen Durchschnittswerte:

  • Einfach & günstig (z. B. Imbiss, Bistro): circa 10–15 € pro Person.
  • Mittelklasse‑Restaurant (z. B. Läden wie Eric’s, Fisch Domke): typischerweise 20–35 € pro Person für Hauptgang und Getränk
  • Gehobenes Restaurant (z. B. Düne 48 oder ON’E): 3‑Gang‑Menü liegt bei etwa 45 € (ohne Getränke) bis 72 € bei Candle‑Light‑Dinner

Ein durchschnittliches Abendessen auf Usedom kostet meist 30–40 € pro Person inklusive Getränk. Wer sparsam isst, kommt auch mit 15–20 € gut zurecht, während gehobene Menüs deutlich teurer sind.

Beispiel Strandkorbmiete

Auf Usedom variieren die Strandkorbpreise je nach Ort, Saison und Korbtyp. Hier die günstigsten Angebote:

Ort Typ Preis pro Tag Wochenpreis
Koserow Standard ab 10 €
Heringsdorf Standard 12 € 72 €
Heringsdorf XL-Korb 17 € 102 €
Karlshagen Standard ca. 15 € 6 Tage bezahlen, 7 nutzen

Was kann man tun?

Wer dennoch nach Usedom reisen möchte, sollte clever planen:

  • Früh buchen: Wer weit im Voraus plant, bekommt oft bessere Preise.
  • In der Nebensaison reisen: Mai, Juni oder September sind günstiger – und oft ruhiger.
  • Direkt beim Anbieter buchen: So spart man die Gebühren der großen Buchungsportale.
  • Auch die polnische Ostsee ansehen: In Świnoujście (Swinemünde), Kolberg oder Mielno gibt es oft gute und günstige Angebote – und der Strand ist derselbe.

Fazit: Wie wir erfahren haben, werden die Preise für Urlaub an der deutschen Ostseeküste auch zukünftig steigen. Betroffen ist nicht nur Usedom, sondern die gesamte Region. Die Gründe dafür sind vielfältig, jedoch spielen gestiegene Kosten für Energie, Personal und Lebensmittel sowie eine hohe Nachfrage nach Inlandsreisen seit Corona eine bedeutende Rolle. Besonders stark betroffen sind Inseln wie Usedom und Rügen, aber auch beliebte Regionen wie Fischland-Darß-Zingst. Für preisbewusste Reisende empfiehlt sich die Buchung in der Nebensaison oder die Wahl weniger beliebter Reiseziele.

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